HomeSpielorte

Dorfkirche Brielow (Potsdam-Mittelmark)

Termin: So. 24.08.2008, 16:00 Uhr
Ansprechpartner: Frau Elsner
Telefon: 03381 - 715001
   
Adresse: 14778 Beetzsee OT Brielow (Potsdam-Mittelmark)
Lage: maps.google.de/maps

Die Kirche

Die heutige Kirche ist die zweite, vielleicht sogar die dritte Kirche, die in Brielow gebaut worden ist. Auf jeden Fall wurde das Kirchenschiff 1873 an den bestehenden Turm angebaut. Dieser wurde bereits 1769 errichtet.

 

Quelle Text und Bild: E. Elsner, Förderverein Dorfkirche Brielow e.V.

Überlieferung zur Schwedenlinde

Als 1630 der junge Schwedenkönig Gustav Adolf II vom Norden her in den Krieg eingriff, um die Evangelische Kirche zu retten und zur Verteidigung der Interessen der schwedischen Krone, kam es zu schweren Kämpfen in und um Brielow.

In dieser Zeit, etwa 1631/32, soll ein schwedischer Stabsoffizier in Brielow bei den Kämpfen zu Tode gekommen sein. Auf Bitten seiner Braut soll er auf dem Friedhof unter der Linde seine letzte Ruhe gefunden haben. Diese Linde war wohl schon damals ein markanter Baum auf dem Friedhof. Seit dieser Zeit trägt der Baum den Namen "Schwedenlinde".

 

Quelle Text und Bild: E. Elsner, Förderverein Dorfkirche Brielow e.V.

Pressestimmen zum Auftritt 2008

Märkische Allgemeine (Ann Brünink 26.8.2008)

SCHAUSPIEL: Goldonis Truffaldino lebt!

„Theater in der Kirche“ brilliert im Brielower Gotteshaus mit „Der Diener zweier Herren“

 

BRIELOW - Goldonis Truffaldino ist quicklebendig. Davon konnten sich am Sonntagnachmittag etwa 80 Zuschauer in der Brielower Dorfkirche überzeugen. Sie erlebten die neue Inszenierung der Schauspieltruppe „Theater in der Kirche“, die den „Diener zweier Herren“ aufgeführt haben. Goldoni (1707–1793) hat mit diesem Stück die Commedia dell'arte reformiert, die feststehende Typen für das Theater vorgab. Statt starrer Charaktermasken bekamen seine Figuren lebendige, menschliche Züge.

 

Der Diener Truffaldino hat sich gleich bei zwei Arbeitgebern verdingt und muss trotzdem hungern. Natürlich bringt er alles heillos durcheinander und richtet großen Schaden an. Und das kam so: Der venezianische Kaufmann Pantalone hat eine schöne Tochter und will sie an einen reichen Mann verheiraten. Federigo Rasponi aus Turin scheint ein geeigneter Kandidat zu sein. Dumm nur, dass er bei einem Duell erstochen wurde. Also darf die Tochter Clarice zu ihrer großen Freude Silvio heiraten, den sie liebt. Da tritt Truffaldino auf und behauptet, Federigo sei nicht tot, denn er stehe ja in dessen Diensten und habe die Aufgabe, seinen Herrn bei Pantalone anzumelden. Mit Ausnahme des Wirtes Tebaldo ahnt niemand, dass in den Kleidern des tatsächlich getöteten Federigo seine Schwester Beatrice steckt. Die junge Frau will von Pantalone Geld einfordern, das dieser ihrem Bruder geschuldet hat, und nach ihrem Liebhaber Florindo fahnden, der des Mordes an ihrem Bruder verdächtig ist. Natürlich ist die Verwirrung groß und die Wellen der Emotionen schlagen hoch.

 

Auch für Truffaldino beginnen schwere Zeiten. Denn als er zufällig Florindo begegnet und der ihm anbietet, für ihn zu arbeiten, überlegt Truffaldino nicht lange und sagt zu. So werde er doppelten Lohn und doppeltes Essen erhalten, freut er sich. Doch es soll anders kommen. Florindo steigt im gleichen Gasthof wie Beatrice ab, nicht ahnend, dass die Gesuchte bereits dort wohnt. Und so schwebt Truffaldino ständig in Gefahr, dass sein Doppelspiel auffliegt. Behände hastet er hin und her.

 

Doch er wird den Anforderungen seiner beiden Herrschaften trotzdem nicht gerecht. Als Truffaldino auch noch Briefe falsch zustellt, weil er nicht lesen kann, hagelt es Hiebe.

 

Die Leiterin der Schauspielgruppe, Heidi Walier, hat das Stück so geschickt gekürzt, dass sie mit sechs Darstellern auskam, ohne die Struktur erheblich zu verändern.

 

„Aufzuwarten“ – so quittiert Truffaldino die Aufträge seiner beiden Herren. Der studierte Diplom-Psychologe Ulrich Klein versteht es hervorragend, die Ängste und Nöte des geplagten Dieners ins Bild zu setzen. Dem ehemaligen Tänzer fällt es gleichzeitig leicht, mit riesigen Sprüngen seine Treuherzigkeit zu beteuern oder seine Freude zu zeigen.

 

Sehenswert ist sein schüchternes Flirten mit Blandina (entzückend gespielt von Nadja Leonhard), der Bediensteten von Clarice, die selbst nicht in Erscheinung tritt. Ein wenig steif gibt Nicolas Walier den Florindo, Runa Abu Saleh spielt energisch die Hosenrolle der Beatrice. Dietmar Jank verkörpert den jovialen Wirt und Gernot Ernst als Pantalone kennt man schon aus früheren Rollen als raffgierigen Vater einer schönen Tochter.

 

Weitere Aufführungen unter anderem am 14. September um 15 Uhr in Krahne und am 10. Oktober um 19 Uhr in Wust .

 

Märkische Allgemeine 26.8.2008, Ann Brünink

 

Preussenspiegel (André Großmann 31.8.2008)


Gernot Ernst, Dietmar Jank, Nadja Leonhard, Ulrich Klein, Runa Abu Saleh und Nicolas Walier haben viel Spa

BRIELOW: EIN LÖFFEL ALS GEWEHR

Theaterstück „Diener zweier Herren“ überzeugte mit Humor und Verwechslungen

 

BRIELOW (man). Der Brunnen plätschert, das Scheinwerferlicht geht an und in der Brielower Dorfkirche herrscht Spannung. Fast hundert Gäste sind erschienen, um den „Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni zu sehen. Der Diener Truffaldino ist verzweifelt und sein Magen knurrt. Anfangs will der reiche venezianische Kaufmann Pantalone seine Tochter Clarice an Frederigo Rasponi aus Turin verheiraten. Doch der ist bei einem Degenduell gestorben. Jetzt darf Pantalones Tochter Clarice an Silvio verheiratet werden, den sie über alles liebt. Doch sie hat die Rechnung ohne Truffaldino gemacht, er taucht auf und behauptet, dass sein Herr lebt. Wenig später erscheint Rasponi. In Wahrheit jedoch ist es seine Schwester Beatrice, die sich in Männerkleider verhüllt hat. Sie fordert vom Kaufmann Geld, das dieser ihrem Bruder schuldet und sucht ihren Geliebten Florindo. Florindo taucht im gleichen Gasthof auf und bietet Truffaldino an, sein Diener zu werden. Er zweifelt an sich selbst, grummelt, überlegt, erhofft sich aber doppelten Lohn und reichlich Essen. „Wenn mich einer rauswirft, bin ich bei dem anderen noch angestellt, das ist gut“, denkt sich Ulrich Klein und gerät in ein Verwechslungsspiel. Der Bedienstete kann nicht verstehen, dass die Reichen nicht an geregelte Mahlzeiten denken. Beim Mittagessen im Gasthof wird sein Löffel zum Gewehr gegen den Hunger und er nascht vom Pudding seines Herrren. Andauernd muss Truffaldino Notlügen erfinden, um nicht aufzufliegen. Er gibt 200 Dukaten an Florindo weiter, vertauscht Briefe und erntet dafür schließlich Schläge. Das Verwirrspiel fliegt auf, als Truffaldino gesteht, dass er den zweiten Diener, der an allen Verfehlungen Schuld sein soll, nur erfunden hat. Beatrice und Florindo können nun heiraten. Alle fallen sich in die Arme. Die Schauspieltruppe „Theater in der Kirche“ führt das Stück zum zweiten Mal auf. Die Mitglieder erhalten keine Gage, der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis, 400 Euro wurden gesammelt. „Wir müssen das Theater auch mal in kleine Örtchen holen, die Dörfer sind Jahre lang vernachlässigt worden“, meint Regisseurin Heidi Walier. Für sie sei das Gotteshaus mit der Schwedenlinde ein kulturträchtiger Ort und ideal für eine Aufführung.

 

Rezension im Preußenspiegel-online vom 31.8.2008, André Großmann

Fotos vom Auftritt 2007

Hier finden Sie auch Fotos, die wir vor, während und nach dem Auftritt aufgenommen haben. Die Bilder können Sie zum Vergrößern anklicken.

Brielow 30.9.2007, Kabale und Liebe